Grußwort

18. Potsdamer Vocalfestival

Schirmherr: Jann Jakobs
Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam

Liebe Zuhörer,

vor 100 Jahren endete der erste Weltkrieg – eine verheerende, kriegerische Auseinandersetzung zwischen Menschen in der Geschichte. Man ahnte nicht, dass die Zeit der Konflikte nicht vorbei war und sich quasi ein zweiter 30-jähriger-Krieg bis zum zweiten Weltkrieg erstrecken würde. Genau 300 Jahre zuvor begann ein anderer verwüstender Krieg in Europa, der (erste) 30-jährige-Krieg und hinterließ seine Spuren tief in der europäischen Kultur und auch in der Musik.

Vor fünfzig Jahren, im Jahr 1968, versammelten sich junge Menschen in den USA in Protest gegen einen sinnlosen Machtkrieg in Vietnam und für die Liebe und Brüderlichkeit der Menschen. Sie protestierten, sangen und spielten Musik für eine bessere Welt.

Noch vor dem Jahrtausendwechsel glaubten wir, die Ära der Kriege unter den Menschen hinter uns zu lassen. Leben wir in „Zeiten des Friedens?“ oder „Alles hat seine Zeit“, wie der weise Salomon uns predigte? Müssen wir also wiederkehrende Kriege und Leid akzeptieren und glauben, dass „Selig sind die da Leid tragen“, denn nur sie können getröstet werden? Und wie ist es mit den Visionären unter uns bestellt, die „Propheten“, die uns den wahren, einzig richtigen Lebensweg predigen? Halten wir fest an ihren Worten und sind „treu bis in den Tod“? Oder heiligen wir lieber das Leben?

Werden wir Ruhe genießen noch vor der Ewigen Ruhe? Bekommen wir das „Ewige Licht“ zu sehen, hier und jetzt?

Einen Versuch ist das wert, so freuen wir uns auf Ihren Besuch. 

Ihr
Ud Joffe